Stiftung Wohnstätten für Menschen mit Behinderung
 

Heuchelhof

Doppelter Beitrag zum Umweltschutz bei Stiftung "Wohnstätten für Menschen mit Behinderung"

Foto: Gerhard Helgert | Pfarrer Werner Schindelin (vorne links) half eigenhändig beim Einfüllen des Pflanzsubstrats durch die Firma Fleischhacker auf den Flachdächern des Wohnheimneubaus und seiner Nebengebäude mit.

Voran geht der Neubau der Stiftung "Wohnstätten für Menschen mit Behinderung" in der Berner Straße 6d in Würzburg. Die integrierte Tagesbetreuung im Erdgeschoss für behinderte Menschen mit ihren insgesamt 24 Plätzen hat ihre Arbeit schon aufgenommen. Die 24 Wohnheimplätze werden im Herbst nach und nach in Betrieb gehen. Am 25. Juni soll das Wohnheim mit Tagesstätte offiziell vom Bauherrn an den Betreiber übergeben werden.

Dass bis dahin noch viel zu tun ist, zeigte sich beispielsweise mit der Bepflanzung der Flachdächer des Hauses und seiner Nebengebäude. Diese Dachbegrünung ist ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz und bietet mehrere Vorteile. Sie erhöht die Lebensdauer des Daches, ist eine natürliche Wärme- und Hitzedämmung und dient dem Rückhalt des Regenwassers, das infolge der Verdunstung dem natürlichen Wasserkreislauf zurückgegeben wird.

Photovoltaikanlage auf den Dächern

Auf dem Neubau der Wohnstätte für behinderte Menschen wird zudem auf gut 300 Quadratmetern eine Photovoltaikanlage installiert. Diese Kombination ist so in doppelter Weise ein Beitrag zum Klimaschutz. Zusammen mit dem Stromspeicher im Keller soll die Anlage die Energie liefern, die im Neubau von den Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderungen verbraucht werden. Außerdem schützen die Photovoltaikmodule die Pflanzen auf dem Dach im Sommer vor Hitze und im Winter vor Eis und Schnee.

Die Photovoltaikmodule sind im Eigentum der Würzburger Versorgungsbetriebe WVV. Die Stiftung Wohnstätten für Menschen mit Behinderung hat sie von der WVV gepachtet. Sonst hätte die Stiftung eine eigene Trafostation bauen müssen. "Sie hätte etwa 100.000 Euro gekostet", vermutete Pfarrer Werner Schindelin. Der dritte Vorstand des Vereins ist für die Koordination des Neubaus zuständig.

Ladesäulen im Wert von 5000 Euro

Die Stiftung Wohnstätten möchte mit dem selbstproduzierten Strom beispielsweise auch ein künftiges Elektro-Behindertenfahrzeug laden. Auf diese Weise könnten Bewohnerinnen und Bewohner mit Schwerstbehinderung "kostenlos" zum Sommerhäuser Wildpark oder bei anderen Fahrten und kurzen Ausflügen gefahren werden.
Pfarrer Schindelin ist glücklich darüber, dass "eine andere Stiftung, die anonym bleiben will", eine Ladesäule im Wert von 5000 Euro finanziert hat. Die Bürgerstiftung der VR-Bank Würzburg und Umgebung habe zudem angekündigt, 10.000 Euro für den behindertengerechten Umbau eines Elektrobusses zu spenden. Auch der Inner-Wheel-Club Würzburg, die Aktion Mensch und ein anonymer privater Spender hätten schon "eine kräftige Förderung" für das elektrisch betriebene Behindertenfahrzeug zugesagt.

Spenden berühren Pfarrer Schindelin

"Trotz aller Spenden für den Behindertenbus fehlen uns noch etwa 30.000 Euro", hofft Pfarrer Schindelin mit Gottvertrauen auf weitere Unterstützer. Immer wieder habe er erfahren dürfen, dass es hilfsbereite und herzliche Menschen gibt. Eine ältere Dame habe ihm beispielsweise 14.000 Euro für die Bepflanzung der Außenanlagen der neuen Wohnanlage übergeben, weil sie die Natur und Pflanzen liebt und den behinderten Menschen damit Freude bereiten will.

Die Sparkassenstiftung und eine Firma, in der der Vater eines Jungen mit Behinderung arbeitet, hätten jeweils die Kosten für eine wetterfeste Bank übernommen. Auch der Verein "Ehrenamtlicher Sozialdienst" habe schon 50.000 Euro gesammelt für Ausstattungen im Haus, die nicht staatlich bezuschusst werden.
All diese und weitere Spenden zum Beispiel für Bäume, Stühle oder Sonnenschirme berühren Pfarrer Schindelin und das Vorstandsteam sehr. Menschen mit Behinderung wären immer auf Hilfe angewiesen. "Wir wollen auch in Zukunft professionelle Unterstützung für sie leisten", weist die Stiftungsvorsitzende Gertrud Zürrlein darauf hin, dass persönliche Förderwünsche berücksichtigt werden können.

Größtes bisheriges Projekt

Die Stiftung Wohnstätten für Menschen mit Behinderung ist Eigentümer der beiden Würzburger Wohnanlagen St. Konrad und Kilianhof und bietet in der Wohngemeinschaft Holzmühle Ambulant Unterstützes Wohnen an. Der Neubau in der Berner Straße ist ihr größtes bisheriges Projekt seit der Gründung im Jahr 1993.
Die Stiftung Wohnstätten ist für alle Hilfe und jedes Engagement, für Zustiftungen und Spenden zur Erfüllung ihres Stiftungszweckes dankbar. Die IBAN-Nummer der Stiftung "Wohnstätten für Menschen mit Behinderung" bei Merkur Bank KGaA lautet: DE29 7013 0800 0001 7399 21

Main-Post, von Irene Konrad 17.05.2022, aktualisiert: 20.05.2022
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/doppelter-beitrag-zum-umweltschutz-bei-stiftung-wohnstaetten-fuer-menschen-mit-behinderung-art-10797077